
Good News from TheoCartoons on Vimeo.
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Vor einer Weile habe ich in unserer Gemeinde eine Predigt zum Thema Prioritäten im Leben gehört. Im Wesentlichen ging es um allgemeine christliche Ethik. Seit dieser Predigt über Entscheidungen und Prioritäten im Leben beschäftigt mich das Thema sehr. Ich habe seitdem gelernt, dass christliche Ethik ein anerkannter Aspekt der Theologie ist. Es gibt genügend Literatur darüber und ich hatte auch durch einen guten Freund Gelegenheit Auszüge aus der christlichen Ethik von Thomas Schirrmacher zu lesen. Ansprechende, wissenschaftlich gut verfasste Literatur, die im Kontext der Bibel steht.
Trotzdem bereitete mir dieses Thema nicht nur Kopfschmerzen, sondern auch Bauchschmerzen und einen Pochenden Schmerz im dicken Zeh. Also was ist ein mein Problem mit christlicher Ethik? Der Dreh- und Angelpunkt meines Problems zeigt sich an dem Beispiel Lügen um das Leben eines Menschen zu retten. Man könnte auch das beliebte Beispiel Stehlen um nicht zu Verhungern zu nehmen. Die Schirrmacher Ethik bezeichnet dieses Problem als Lektion zur Pflichtenkollision. Ich mochte extreme Beispiele noch nie im allgemein gültige Regeln festzulegen. Im allgemeinen geht es darum, dass Lügen von Gott verboten ist aber wenn ich damit Leben retten kann ist es erlaubt zu Lügen. Diese Ethik räumt ein, dass die Gebote Gottes verschiedene Stellenwerte besitzen und die Priorität eines ranghöheren Gebotes die Priorität eines untergeordneten Gebotes schlägt. Im Gottesdienst wurde diese Ethik so vermittelt, dass alle Gebote dem Gebot des Lebens unterstehen, dass der Mensch bzw. das Wohl des Menschen über dem Gesetz steht, dass Lügen sogar gerechtfertigt ist wenn es dem Gebot des Lebens untersteht und Gott mich zudem segnet wenn ich für seine Zwecke Lüge. Es wurde viel über das Lügen gesprochen ohne genaue Definitionen. Was bedeutet es "ein falsches Zeugnis" abzulegen? Warum richtet Gott ein solches Gebot ein? Wo in der Bibel legt mir Gott nahe, dass alle Gebote dem Gebot des Lebens unterstehen? In diesem Zusammenhang fallen mir noch mehr Fragen ein aber ich möchte diese Fragen hier gar nicht weiter ausführen.
Ich habe bei der Geschichte Abrahams gelernt, dass Gott im Alten Testament einen Heilsplan verfolgt und er versprochen hat diesen Plan zu erfüllen, ganz egal wie fehlerhaft wir Menschen sind, denn wir sind alle fehlerhaft. Abraham lügt, misstraut Gott, setzt seine Ehefrau dem Ehebruch aus und trotzdem setzt Gott seinen Heilsplan um. Ich lese das Alte Testament seit dem als Heilsplan, als Gerichts- und Geschichtsbuch und als Biografie Gottes, die mir vermittelt wie unglaublich groß und gnädig unser Gott ist. Es geht für mich nicht mehr um die Menschen darin, sondern um Gott. Nicht die Menschen sollen meine Vorbilder sein, sondern Gott und Jesus Christus. Gott hat einen Plan aber ich kann Fehler machen, Gott wird seine Pläne unter allen Umständen umsetzen. Eine christliche Ethik wird jedoch scheinbar am Verhalten der Menschen abgeleitet. In der Predigt war die Hure Rahab ein Beispiel dazu. Rahab ist im Alten Testament der Name der Frau, die nach dem Bericht von der Einnahme und Zerstörung Jerichos durch die Israeliten zwei von Josua gesandte Kundschafter in ihrem Haus versteckt und gerettet habe. In Hebräer 11,31 wird die Hure Rahab als Errettet aus Glauben erwähnt wird und gesagt, dass ihr Glaube im Gehorsam bestand und dass damit ihre Lüge um Gottes Volk zu retten Bestandteil ihres Gehorsams und somit ihres Glaubens war. Für mich zeigt sich also nicht, dass Rahabs Lüge im Sinne Gottes war. Gehorsam spielt in dieser Situation gar keine Rolle. Rahab wurde durch ihren Glauben gerettet am ehesten weil sie daran glaubte das der Gott der Israeliten, der einzige wahrhaftige Gott ist. Aber trotz ihres Glaubens lügt sie, denn sie ist ein sündiger Mensch. So wie Abraham, Petrus und viele andere gerettete, sündige Menschen waren.
Eine Predigt über christliche Ethik stellt in meinen Augen den Mensch in den Vordergrund und Gott in den Hintergrund. Gott hat uns die Zehn Gebote gegeben. Er sagt an dieser Stelle klar, Du sollst nichts Falsches aussagen. Jesus sagt mir: ich soll Böses nicht mit Bösem vergelten, sondern mit Gutem. Das Alte Testament zeigt mir: der Mensch ist sündig aber Gott steht über der Sünde. Ich soll vollkommen werden, denn Gott hat mich als dessen Ebenbild geschaffen. Die christliche Ethik will mir jetzt vermitteln, dass es Situationen gibt, in denen Lügen von Gott akzeptiert werden. Die Glaubenshelden werden in ihrem menschlichen Handeln als Vorbilder heran gezogen. Wie entscheide ich nun wann Gott eine Lüge segnet und wann nicht? Oder geht es hier nicht vielleicht doch darum, mein falsches menschliches Handeln zu rechtfertigen? Am Ende dieser Predigt blieb leider der fade Nachgeschmack, dass der Zweck die Mittel heiligt. Lügen eine mögliche Strategie in todernsten Lebenslagen ist und es einen Unterschied gibt zwischen der Lüge und der Notlüge. Jedenfalls ist die Notlüge ein Gedanke, den Menschen dankend annehmen.
Mein Fazit bleibt: Gott steht über der Sünde und will nichts mit Lügen zu tun haben. Und auch wenn wir falsch handeln und Lügen, kann er segnen und seinem Heilsplan umsetzen. Aber obwohl er so handelt ist das kein Grund, dass er Lügen akzeptiert.
Sünde from Timotheus Magazin on Vimeo.
Habe mir die letzten beiden Ausgaben direkt mal bestellt und werde darüber berichtet wie ich sie fand.
Jeder von uns scheint Gottes Willen auf eine andere Art und Weise zu erkennen. Uns es gibt Menschen, die sich sehr unsicher darin sind, was Gott von ihnen möchte. Ich habe mich gefragt, was Gott mir auf diese Frage persönlich antworten würde und ich bin mir sicher die Antwort wäre: durch Gebet.
Gebet. Vielleicht hat der ein oder andere eine andere Antwort erwartet. Vielleicht: eine mächtige Stimme im Kopf, ein großes Gefühl im Herzen, einen überwältigenden Frieden oder eine überwältigende innere Sicherheit bei einer Entscheidung. Alle diese Möglichkeiten kann Gott gewiss nutzen um mit uns zu sprechen. Aber ich bin davon überzeugt, dass Gott viel deutlicher durch sein Wort zu uns spricht und wir nach allen diesen Möglichkeiten gar nicht lange Ausschau halten müssen, denn im Gebet wird sich Gott immer offenbaren, wenn wir uns nach ihm ausstrecken.
Im Brief an die Kolosser schreibt Paulus in Kapitel 4, Vers 2: „Seit beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!“
Gott möchte sogar eindringlich, dass wir beten. Immerzu, so oft es uns möglich ist. Wenn Gott das Gebet so sehr am Herzen liegt, dann muss ich mich zwangsläufig fragen, was bedeutet mir persönlich eigentlich Gebet?
Ich merke, dass Gebet meinen Alltag verändert. Noch vor kurzem hatte ich eine Phase in der ich eine schlechte Beziehung zu Gott hatte. Ich bin Gott aus dem Weg gegangen, ich habe schlecht von Gott gedacht, habe nicht mit ihm gesprochen und wollte auch nichts von ihm hören. Ich habe von Gott erwartet, dass er mir alle Wünsche erfüllt und bin davon ausgegangen, dass Gott nur dazu da ist, mein Leben zu verbessern. Diese Einstellung hat mich sehr verbittert, da sie weder Gottes Charakter, noch dem Leben auf dieser Welt entspricht. Diese Beziehung hat sich schließlich nur dadurch gebessert, dass ich wieder angefangen habe Gott anzubeten. Das ist kein einfacher Schritt wenn man verbittert und zornig ist. Wir haben in der Predigtreihe: Wie kann ich mit Gott reden wenn...? viel darüber gehört, wie schwierig es ist zu Beten wenn man eine Last mit sich herum trägt. Trotzdem muss uns klar werden, wie wichtig das Gebet für unsere Beziehung zu Gott ist. Und besonders in Bezug auf die Fragen: „Wie höre ich, wozu Gott mich ruft?“ oder für viele Menschen noch dringlicher: „Was möchte Gott, dass ich für ihn tue?“ wird mir immer klarer, dass Gott von mir ganz schlicht verlangt einfach nur zu Beten. Winfried Scheffbuch beschreibt das Beten folgendermaßen: Das Gebet ist die wirksamste Tätigkeit, die wir als Christen ausüben können. Also lasst uns einfach dem nachkommen und Beten.